Streckentour städtisch Rheinschiene
Streckentour, hauptsächlich durch städtisches Gebiet. alle Wege führen zum Kölner Dom oder von ihm weg, nach Osten, Norden oder in den Süden. Überall findest du Orte zum Verweilen, zur geistigen oder körperlichen Stärkung und zum Eintauchen in die Geschichte.
entspannt 2–3 Std
Entspannt.
spirituell
Eine Rundtour, eingeteilt in 3 Teilstücken und 9 Einzelrouten, die einzeln oder zusammen gefahren werden können und wo man jeden Punkt (Köln, Godorf, Kendenich, Köln) als Ausgangs- oder Zielort wählen kann.
Fischenich liegt südwestlich von Köln am Villehang (80 bis 130 m über NN) und grenzt an den Brühler Ortsteil Vochem. Das frühere Bauerndorf wird erstmals 696 in einer Urkunde erwähnt. Die alten Bauernhöfe bewirtschafteten ihre Felder in der vorgelagerten Kölner Bucht. Bis jetzt ist der Ort noch bäuerlich geprägt. Die Burg Fischenich aus dem 12. bis 13. Jahrhundert war teilweise aus Gussbetonblöcken der römischen Wasserleitung errichtet worden. Die Burg wurde bereits 1584 zerstört und ist seitdem eine Ruine. Sie ist eines der wichtigsten Zeugnisse hochmittelalterlichen Burgenbaus im Rheinland.
Bereits in merowingischer oder karolingischer Zeit, etwa seit 500 n Chr., gab es in Fischenich eine kleine, dem hl. Martinus geweihte Kapelle in der Nähe des Fischenicher Fronhofes auf dem damaligen Landbesitz des Kölner Klosters St. Maria im Capitol. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde in einem Weingarten eine romanische, dreischiffige Pfeilerbasilika gebaut. Die alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert war aus Trassstein mit einem schmalen Mittelschiff und einer halbkreisförmigen Apsis (Chor, Altarraum), die nach Osten ausgerichtet war. Seitlich schlossen sich zwei Abhänge mit niedrigen Pultdächern an. Während das Längsschiff nahezu 700 Jahre überdauerte, wurden die Seitenschiffe bereits 1523 verlängert, bis zur Höhe des Mittelschiffes hochgezogen und mit neuen Satteldächern versehen.
Anstelle eines alten und baufälligen Vorgängers errichteten die Fischenicher im Jahre 1728 den heutigen Kirchturm, der heute (2019) stolze 291 Jahre alt ist.
Für eine neue, größere Kirche sprach dann im 19. Jahrhundert die Bevölkerungsentwicklung. 1889 wurde die neue Kirche eingeweiht – dreischiffig, neugotisch und mit dem alten Turm. Die Gemeinde war sehr arm, und so reichte das Geld nicht für einen neuen Kirchturm. Im Zusammenhang mit der Anschaffung von drei neuen Glocken 1929 erhielt der Kirchturm sein heutiges Aussehen.
Die Pfarrkirche wurde 1973 bis 1975 renoviert, umgebaut und ein neues Querschiff eingepasst. Die Orgel erhielt einen neuen Standort im Seitenschiff. Zum 100. Geburtstag erhielt die Kirche einen neuen, farbenfrohen Innenanstrich. 2015/2016 wurde aus statischen Gründen eine weitere, sehr umfassende Restaurierung der Kirche und des Kirchturms durchgeführt. Die Dächer wurden neu eingedeckt und der Wetterhahn restauriert.
Durch den stämmigen Westturm der Vorgängerkirche aus dem Jahr 1728 hebt sich die alte Kirche in ihrem Erscheinungsbild deutlich von anderen, ebenfalls aus dieser Zeit stammenden Kirchen ab. Zu beiden Seiten des Hochaltars befinden sich Bilder mit Darstellungen aus dem Leben Jesu. Er wird flankiert von alten geschnitzten Figuren der hl. Martinus und Antonius. Der aus Marmor gefertigte Altartisch steht in der vorderen Mitte des Chors und birgt in seiner Platte eingelasse Reliquien der hl. Ursula. Auf der nördlichen Seite der Kirche steht ein der Muttergottes geweihter Marienaltar. Im Nordflügel wurde die aus dem Kloster Benden stammende alte barocke Orgel aufgestellt. Im Südflügel steht an der Ostwand der zweite Seitenaltar der Kirche. Er ist dem hl. Antonius, geweiht. Rechts des Altars, vor der Südwand, steht ein Taufstein aus dem Jahr 1875.
Das Geläut im Kirchturm besteht aus der Herz-Jesu-, Gefallenen- und Pfarrglocke. Diese wurden nach ihrer Einschmelzung für Rüstungszwecke nach dem Krieg durch Spenden Fischenicher Bürger ersetzt. Die vierte ist eine alte erhaltene Glocke der Kirche aus dem Jahr 1430. An der Außenwand des Chores hängt das "Fünf-Wunden-Kreuz", ein Missionskreuz von 1760, das keinen Corpus, sondern nur die fünf Wundmale des Gekreuzigten trägt. Ein weiteres mit einem Dach versehenes Missionskreuz hängt an der Nordseite des Turmes.
Die kirchliche Infrastruktur ist mit der renovierten Kirche, Pfarrhaus, Martinushaus (mit Pfarrsaal und Pfarrbüro) und dem Familienzentrum (Kath. integrative Kindertagesstätte) gut und nachhaltig aufgestellt. Auch das kirchliche Gemeindeleben ist vielfältig und lebendig. In der Region einzigartig ist die seit 1736 bezeugte Hagelprozession am Pfingstmontag, die von der Pfarrkirche ausgehend durch die Felder zieht und mit einem Bittgottesdienst um gute Ernten und Verschonung von Unwettern in einem Bauernhof endet. Ein weiterer kirchlicher sehr alter Brauch ist das Rasseln während der Karwoche, das vermutlich vom aus der Eifel stammenden Pastor Reiner Wimmer (1907–1923 in Fischenich) mitgebracht wurde.
Fischenich: Die Burgruine des 12./13. Jh. an der Gennerstraße/Augustinerstraße ist als die älteste erhaltene Burganlage am Vorgebirge zwischen Köln und Bonn einzustufen und stellt eines der wichtigsten Zeugnisse hochmittelalterlichen Burgenbaus im Rheinland dar.
Es handelt sich um einen so genannten Rundling, eine ringförmige Grabenanlage, deren umgebende Ringmauer in einer Höhe von 6 - 10 m erhalten ist. Die Burgmauer wurde zumindest teilweise aus Gussbetonblöcken der römischen Wasserleitung erstellt, die in der Nähe am Fuße des Vorgebirges verlief. Der Römerkanal war im Mittelalter ein beliebter Steinbruch.
Vor allem auf der Nordseite zur Augustinerstraße hin, von wo aus die Ruine zugänglich ist, sind die Gussbetonblöcke aus opus caementium deutlich zu sehen, denen auch noch der beim Bau der Wasserleitung verwendete rötliche Wasserputz mitsamt einer Kalksinterschicht anhaftet.
Hermühlheim: Hermülheim liegt im Zentrum der Stadt Hürth. In diesem Stadtteil befinden sich neben der Stadtverwaltung und dem Krankenhaus die weiterführenden Schulen, das türkische Generalkonsulat und mehrere Seniorenheime.
Die erste Kirche in Hermülheim, errichtet in fränkischer Zeit um 900, lag an der Burg. Sie war die Eigenkirche des Grundherren. Im Jahre 1256 wurde der Deutsche Orden Grundherr über Hermülheim. Er ließ eine neue Kirche errichten, die 1263 vom kurländischen Bischof Edmund de Wrede konsekriert wurde.
Als Pfarrpatron wird der hl. Bischof Severin erstmalig 1540 genannt. Das Severinsbild in der Hermülheim Kirche wurde urkundlich 1575 erstmals erwähnt.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts renovierte man diese Kirche. Im Rahmen der Säkularisation wurde die Pfarrei 1806 aufgehoben; Hermülheim wurde Nebenkirche von Hürth. Am 26. Juli 1834 wurde die Pfarrgemeinde St. Severin, sie hatte damals 650 Seelen zählte, wieder zu einer selbständigen Pfarrei erhoben. Erster Pfarrer wurde Johann Rolshoven.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Seelenzahl so sehr angestiegen, dass die alte Kirche nicht mehr genügend Platz bot. 1886 entstand nach den Plänen des Kölner Domwerkmeisters Franz Schmitz, später Dombaumeister in Straßburg, der Bau einer neugotischen Kirche am heutigen Standort. Die alte Kirche wurde 1888/89 abgerissen.
In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts war auch diese Kirche zu klein. Sie wurde nach den Plänen des Architekten Karl Band umgebaut und erweitert. Zu den Kunstschätzen der Kirche gehört die historische Kreuzigungsgruppe hinter dem Hochaltar. Die Schnitzerei stammt von Meister Tilman aus dem 16. Jahrhundert. Ebenfalls von Meister Tilman stammt die Pieta, die in einer Nische rechts neben dem Hauptaltar angebracht ist. Beide waren bereits Bestandteil der einschiffigen Saalkirche des Deutschen Ordens.
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts fand eine Grundrenovierung des Kirchengebäudes außen und innen statt.
Efferen: Efferen gehörte zum Herzogtum Jülich, weshalb die Burg für Jülich wie für die Stadt Köln bei deren langen Auseinandersetzungen mit dem Kölner Erzbischof strategische Bedeutung besaß und im 14. Jahrhundert von der Stadt Köln stark ausgebaut und befestigt wurde. Der dabei errichtete viergeschossige, gotische Torturm mit spitzbogiger Durchfahrt ist heute das einzige in der Stadt Hürth noch vorhandene mittelalterliche Profanbauwerk. Die mittelalterliche Burganlage umfasste zumindest noch zwei weitere, kleinere Türme.
Das heutige spätbarocke Herrenhaus ließ Franz Freiherr Karl von Bourtscheid ausweislich einer Eisenankerdatierung an der Nordostseite 1769 errichten. Das zweigeschossige, siebenachsige, unverputzte Backsteingebäude trägt ein hohes Mansardwalmdach. Die repräsentative Straßenfront wird durch einen Mittelrisalit mit aufgeputzter Eckquaderung und Zwerchgiebel mit Wappen der Erbauerfamilie betont. Die geschweifte, zweiteilige Turmhaube stammt ebenfalls aus der Barockzeit.
Der die Burg einst umgebende Wassergraben wurde leider im Zuge einer Verbreiterung der Bachstraße 1961 trockengelegt.
Eine Kirche in Efferen existierte wahrscheinlich seit dem frühen 8. Jahrhundert; sie stand auf einem Hofgut des Kölner Stiftes St. Maria im Kapitol. 1189 ist erstmals die Pfarrei genannt, die zur Christianität Bergheim im Erzbistum Köln gehörte. Von 1223 bis 1803 war die Pfarrstelle dem Stift St. Maria im Kapitol förmlich „inkorporiert“, d. h. „einverleibt“; das Stift durfte den Pfarrer bestimmen und bezahlen, zog aber viele Einkünfte aus der Pfarrei. Vom ältesten Kirchenbauwerk ist nichts bekannt. Es wurde, weil die Bevölkerung Efferens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker anwuchs, 1869 abgerissen und durch eine neogotische Kirche nach Plänen von Heinrich Nagelschmidt ersetzt. Diese verfügte über einen Kirchturm, drei Langhausjoche, ein Querhaus und zwei Chorjoche mit insgesamt 800 Plätzen. Starke Bombenangriffe führten 1944 zu ihrer völligen Zerstörung. Von 1944 bis 1957 feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste in einer Notkirche.
Seit dem Beginn der 1950er-Jahre mühten sich die Efferener um einen Neubau, für den die Architekten Wolfram Borgard und Fritz Volmer die Pläne erstellten. 1955 bis 1956 entstand die Kirche, 1957 auch der Kirchturm. Als Baumaterial dienten Stahlbeton, Ziegel und Glas. Auf wenigen Stützpfeilern und Wänden ruht ein scheinbar schwereloses Dach, das einen sehr offenen und doch gut gestalteten Innenraum bedeckt. Die Baumeister zogen, und das gehörte zum für damalige Verhältnisse avantgardistischen Kirchenbau im Erzbistum Köln, den Altar von der Wand weg und machten ihn so umschreitbar. 1972 war die Kirche zu klein geworden und bedurfte einer Erweiterung, für die der Architekt Karl Band verantwortlich zeichnete. Zu den schönsten und auch auffälligsten Ausstattungsgegenständen gehört das gewaltige über dem wuchtigen Altar von der Decke herabhängende Kreuz.
Roncalliplatz, Köln
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