„Auszüge aus Dr. Dorothea Kampmann, Kunstinventar der Pfarrkirche St. Maria Magdalena und der St. Leonarduskapelle in Rheinbreitbach, Bonn 2011“

Geschichte
Rheinbreitbach liegt am nördlichen Rand des Mittelrheintals und am südlichen Rand des Siebengebirges. Der namengebende Bach erhielt erst 1826 ein schmaleres Bett. Der Ort wurde in der fränkischen Zeit besiedelt. Weinbau bzw. Weinberge, auf die sich die ersten schriftlichen Quellen beziehen, hatte eine große Bedeutung für Rheinbreitbach. Klöster und Stifte u.a. aus Bonn und Köln besaßen hier Weinberge und Höfe. Auch der
Bergbau mit dem Abbau von Kupfererz spielte eine Rolle. Kirchlich gehörte Rheinbreitbach zum Pfarrsprengel von St. Pantaleon in Unkel. Landesherrlich gehörte es bis zur ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Grafschaft Sayn, danach bis zur Säkularisation zum Erzstift Köln und hier zum kurkölnischen Amt Linz. Mit der Säkularisation kam Rheinbreitbach an Nassau-Usingen und 1815 an Preußen.
Die Pfarrkirche St. Maria Magdalena liegt unterhalb einer ehemaligen Wasserburg, die ursprünglich Stammsitz der Herren von Breitbach war und „untere Burg“ genannt wird. Die Familie erlangte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert als Ministerialen der Graen von Sayn Bedeutung. Nachdem 1247 das Geschlecht der Grafen von Sayn in der männlichen Linie ausgestorben war, verkaufte der Erbe Graf Johann von Sponheim
1264 die Güter in Unkel und Rheinbreitbach an den Erzbischof von Köln. Das Ministerialengeschlecht von Breitbach stand von da an im Dienst des Erzbischofs von Köln. Ab 1459 sind die Lehnbriefe der Herren von Breitbach bis 1785 vollständig erhalten. So war der 1563 gestorbene Wilhelm von Breitbach Amtmann in Linz. 1473 kauften sie die Burg Bürresheim an der Nette und verlegten Ihren Stammsitz dorthin. Ein
Mitglied der Familie, die sich später in eine trierische und eine kölnische Linie aufteilte und 1692 in den Freiherrenstand erhoben wurde, erhielt die Burg. Nach dem Erlöschen der Familie von Breitbach zu Bürresheim 1797 ging die Burg im Erbgang an die Familie der Grafen von Renesse über.
Die obere Burg gehörte dem Stift St. Maria ad gradus in Köln, dem größten Grundherrn in der Gemeinde Unkel und Rheinbreitbach und wurde von Pächtern bewirtschaftet.
In der Neuzeit kommt den bürgerlichen Familien eine wachsende Bedeutung zu. Obwohl die Gemeinde bis 1620 noch kirchlich zur Pfarrei St. Pantaleon in Unkel gehörte, hatte sie seit 1536 eine eigene Vermögensverwaltung. Aus dieser Zeit ist das erste Kirchzinsregister im Pfarrarchiv erhalten. Damit sind auch die Namen vieler damals in Rheinbreitbach lebender Familien bekannt.
1620 löste sich die Gemeinde Rheinbreitbach von der Pfarre St. Pantaleon in Unkel und wird zur Pfarrei erhoben, deren Kollatur, das Recht den Pfarrer zu ernennen, der Kölner Domthesaur ausübte. Das Recht der Einführung hatte der Probst in Bonn als Erzdiakon.
Die Pfarrkirche wurde der hl. Maria Magdalena geweiht. 1638 beginnt das erste Kirchenbuch von Rheinbreitbach. Die Bewohner gehörten weiterhin zum Gerichtsbezirk Unkel und stellten zwei, selten drei, von sieben Schöffen im Gericht der Stadt Unkel. Sie stellten auch Bürgermeister und Gerichtsschreiber. Die wohlhabenden Familien hatten Eigentum in Rheinbreitbach und Unkel. So waren die Eschenbrenders in beiden Orten ansässig. Im 18. Jahrhundert lebten mehr Einwohner in Rheinbreitbach als in Unkel. Es gab Weinbau, Weinhandel, Mühlen, Bergbau und Handwerk.
Der Chor der alten Pfarrkirche wurde um 1480 erbaut, das Langhaus wohl Anfang des 16. Jahrhunderts, der ungegliederte Westturm wohl 1536 vollendet. 1583 wurde die Kirche, besonders das Langhaus, im Truchsessischen Krieg schwer beschädigt und in der Folge wieder hergestellt. ...
Die Planung zu einem Erweiterungskirchenbau gab es seit 1959. 1963 erfolgte die Genehmigung über dem Gebiet des Friedhofs zu bauen mit dem planenden Architekten Dipl. Ing. Otmar Schwab aus Köln und in der Ausführung zur Seite stehend bzw. als ausführender Architekt Peter Rieck aus Bonn-Bad Godesberg. ...
Beginn des Erweiterungsbaus am 10. März 1966, Grundsteinlegung am 3. Juli 1966, Einweihung am 24. Dezember 1967 mit der Benedizierung
durch Dechant M. Tummer, Konsekrierung am 1. Juli 1978 durch Weihbischof Dr. Josef Plöger.
Die Fertigstellung des an das nördliche Seitenschiff angefügten Erweiterungsbaus von Otmar Schwab und Peter Rieck war 1968.

Wir verwenden Cookies. Mit der weiteren Nutzung unserer Seite stimmen Sie dem zu. Details und Widerspruchsmöglichkeiten finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.
Nutzung von Angeboten Dritter

Diese Website nutzt zur Darstellung von Radwege-Karten Open Street Maps und Gravitystorm, zur Darstellung von Landschaft und Satellitenfotos Mapbox.
Videos im Blog stammen entweder von dieser Website oder medien-tube.de.

Hierbei baut Ihr Browser eine Verbindung zu den Servern des Drittanbieters auf, wodurch automatisch Ihre IP-Adresse sowie Informationen über Ihren Browser, Betriebssystem, Datum/Uhrzeit und die Adresse unserer Website an diese übermittelt werden können.

Tracking-Cookie von Matomo

Matomo wird DSGVO-konform eingesetzt, da es Daten nur innerhalb dieser Website erhebt und verarbeitet. Es dient nicht-personenbezogener Verfolgung der Benutzerinteraktion.