Tourtipp Streckentour ländlich Bergisches Land
Streckentour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Die Tour verläuft halbkreisförmig im Bereich der Städte Gummersbach, Bergneustadt, Meinerzhagen und Marienheide. Die Strapazen sind lohnenswert, denn die „Bunten Kirchen“ mit ihren Wandmalereien sind einzigartig und beeindruckend.
anspruchsvoll 7–8 Std 1581 Höhenmeter
Anspruchsvoll. Die sportliche Tour ist speziell für trainierte Fahrer gedacht. Ein Befahren mit dem E-Bike ist sehr gut möglich. Aufgrund der anspruchsvollen Topografie müssen viele Steigungen gefahren werden.
kulturell
Die Tour startet in Gummersbach am Bahnhof und endet am Bahnhof Marienheide. Dazwischen gibt es viele Bergrücken, die man überwinden muss. Über die Hälfte der Strecke fährt man auf ruhigen, teils idyllischen, Nebenstraßen. Die Hauptstraßen haben teilweise einen Radweg. Auf der Strecke gibt es öfters Orientierungskarten für Radfahrer.
Die „Bunten Kirchen“ werden im Bergischen auch als „Armenkirchen“ bezeichnet. Die im 14. Jahrhundert entstandenen Wandmalereien richteten sich an die ländliche Bevölkerung, die größtenteils nicht lesen und schreiben konnten. Die Bilder zeigen Szenen aus der Bibelgeschichte und die daraus gezogenen beziehungsweise gelehrten theologischen Ansichten.
Neben den insgesamt vier „Bunten Kirchen“ sieht man unterwegs auch einen Holzskulpturenwald, man kommt zur großen Aggertalsperre und rollt durch viele kleine Dörfer und Weiler mit viel Natur drum herum.
Für E-Bike Fahrer erwähnenswert: Grundsätzlich ist die Strecke auch mit dem E-Bike befahrbar. Wegen der Gesamtlänge und den vielen, teils steilen, Anstiegen muss der Akku voll und ausdauern beziehungsweise hochwertig sein. Tipp: Es gibt unterwegs genug Gaststätten, Hotels oder Cafés, die man ansteuern und nach einem Stromanschluss fragen kann.
Für die gesamte Strecke sollte man mindestens sechs bis acht Stunden planen, damit man jede „Bunte Kirche“ in Ruhe besichtigen kann. Grundsätzlich ist es auch möglich die Tour auf zwei Fahrtage aufzuteilen. Entweder sucht man sich unterwegs ein Hotel oder eine Pension oder man organisiert sich vorab über das Internet eine Unterkunft. An den Talsperren gibt es auch Campingplätze. Der Oberbergische Kreis ist touristisch sehr gut erschlossen.
Gummersbach: Die Tour startet im Stadtzentrum von Gummersbach am Bahnhof. Hier hält die Regionalbahn 25 (RB25), die zwischen Köln und Meinerzhagen pendelt.
Gummersbach: Die Kirchengeschichte in Gummersbach geht bis ins 11 Jahrhundert hinein; das Gotteshaus der Pfarrgemeinde ist aber noch jung: Die heutige Kirche wurde 1974/75 nach Plan des Kölner Architekten H. F. Hoffmanns gebaut.
Ungefähr im Jahr 1570 bekannte sich die Gemeinde in Gummersbach zum reformatorischen Bekenntnis. Die wenig verbliebenen Katholiken mussten ins zwei Stunden Gehweg entfernte Marienheide zum Gottesdienst gehen.
Im Laufe der Zeit stieg die Zahl der Katholiken wieder an. Darauf hin wurde in Gummersbach zuerst 1839 eine kleine Kapelle eingeweiht und später im Jahr 1848 bekam Gummersbach auch einen Seelsorger.
An der Stelle, wo die Kapelle stand, wurde nach und nach die große Kirche St. Franziskus gebaut. 1973 wurde das marode Gebäude größtenteils abgerissen. Im darauf folgenden Jahr begannen die Bauarbeiten für den Neubau. Der historische Kirchturm, der 1895 errichtet wurde, blieb erhalten. Bereits Ende 1975 konnte die heutige Kirche vom damaligen Erzbischof Kardinal Höffner eingeweiht werden.
Heute steht St. Franziskus inmitten der Fußgängerzone von Gummersbach.
Wenige Kilometer hinter Gummersbach steht die erste Orientierungskarte für Radfaher. Ab hier geht es rund drei Kilometer bis nach Marienhagen bergan.
Marienhagen: Wenn man aus Richtung Alferzhagen kommt, steht am Ortseingang von Marienhagen die katholische Kirche St. Martin.
Nach dem 2. Weltkrieg erhöhte sich die Zahl der katholischen Christen durch ostvertriebene Familien in Marienhagen und Umgebung.
Im Jahr 1962/63 wurde in Marienhagen nach den Plänen des Architekten Erwin Schiffer die katholische Kirche gebaut. Im September wurde das Gebäude dann vom Weihbischof Frotz aus Köln dem heiligen St. Martin geweiht.
Marienhagen: Mitten im historischen Dorfkern von Marienhagen steht die evangelische Kirche. Früher diente eine große Fläche um die Kirche herum als Friedhof. Heute stehen die Häuser nahe der Kirche, dementsprechend gelangt man über kleine Gassen zur Kirche.
Im 12. Jahrhundert war an diesem Ort der Johanniterorden beheimatet. Dies war auch ein Grund, weshalb man sich entschied dort eine Kirche zu bauen. Im Jahr 1310 begannen Mitglieder der Kölner Malerschule die Kirche mit frühgotischen Fresken auszumalen.
Ursprünglich war die gesamte Kirche ausgemalt. Es sind Szenen aus dem Leben Jesu und Mariens oder die Krönung von Maria zur Himmelskönigin zu sehen.
Die Fotos des Innenraums dürfen mit freundlicher Genehmigung der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen von pfarr-rad veröffentlicht werden.
Marienhagen
Marienhagen: Wenige Meter,im Dorfkern gelegen, gibt es ein Gasthaus. Darüber hinaus ist dort auch ein kleiner Lebensmittelladen.
Mittelagger: Eine weitere Orientierungskarte liegt weit hinter Müllenbach seitlich der Landstraße.
Altenothe: Nachdem man einen weiteren Anstieg geschafft hat, kommt man oben auf der Kuppel zu einem Ort, wo der „Kettensägen-Künster“ Kai Uwe Fritz seine Holzskulpturen plaziert hat. Auf der Ebenen und den ersten Metern der Abfahrt in Richtung Wiedenest-Bergneustadt sieht man diverse Skulpturen, wie: „Die wilde 13“-Lokomotive, ein Holzengel oder ein historisches Flugzeug. Neben den Skulpturen hat der Künstler auf diversen großen Holztafeln auch seine Meinung über allgemeine Umweltprobleme eingraviert.
Bergneustadt-Wiedenest: Die Kreuzkirche Wiedenest wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Sie ist bereits seit langer Zeit eine „offene Kirche“, die für Besucher täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist.
Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Kirche dem Heiligen Kreuz geweiht. Der Sage nach brachte ein Kreuzfahrer einen Splitter vom Kreuze Jesu in die Kirche. Der Reliquie vom Holz des Kreuzes Christi schrieb man heilende Wirkung zu, genauso wie dem nie versiegenden „Heiligen Brunnen“ oberhalb der Kirche. In damaliger Zeit war die Wiedenester Kirche auch eine Wallfahrtskirche. Dies änderte sich mit der Reformation. Die Gemeinde entschied sich dem evangelischen Glauben beizutreten.
Damit wurden auch einige Änderungen im Kircheninneren vorgenommen; so wurden auch die Wandmalereien überstrichen.
Die übertünchten Malereien wurden erst im 20. Jahrhundert wieder frei gelegt, restauriert und konserviert. Unter anderem werden Szenen aus dem Jüngsten Gericht und dem Einzug Christi nach Jerusalem gezeigt.
Die Fotos des Innenraums dürfen mit freundlicher Genehmigung der Evangelischen Kirchengemeinde Wiedenest von pfarr-rad veröffentlicht werden.
Bergneustadt-Wiedenest
Pernze: Wenige Kilometer hinter Bergneustadt-Wiedenest gibt es eine Orientierungskarte für Fahrradfahrer. Ab hier geht es mal wieder bergauf.
Lieberhausen: Mitten im Dorf Lieberhausen steht die im 12. Jahrhundert erbaute „Bunte Kirche“. Wegen ihrer besonders farbenprächtigen und reichhaltigen Wandmalereien gehört diese evangelische Kirche zu den bekanntesten Baudenkmälern im Oberbergischen Land. Um 1480 wurde mit den Malereien begonnen.
In der Zeit der Reformation wandte sich Lieberhausen vom katholischen weg und hin zum evangelischen Glauben. Trotz dieses Wechsels blieben die Fresken erhalten und wurden nicht , wie in vielen anderen „Bunten Kirchen“ beseitigt oder überstrichen. Die Malereien wurden entgegen der protestantischen Auffassung noch erweitert. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Fresken dann übertüncht, weil sich die Redensart: „So bunt as de Lieberhuser Kerke“ einbürgert hatte. Die Gemeinde meinte damals, dass dies dem Ansehen schade und übermalte daraufhin die Fresken.
Während zweier Restaurierungen (1911-1913 und 1954) wurden die Wandmalereien dann wieder aufgedeckt und konserviert. Heute zeigt sich die dreischiffige Pfeilerbasilika dem Besucher in einem sehr gut erhaltenen Zustand.
Die Fotos des Innenraums dürfen mit freundlicher Genehmigung der Evangelischen Kirchengemeinde Lieberhausen von pfarr-rad veröffentlicht werden.
Lieberhausen
Lieberhausen: Gegenüber der "Bunten Kirche" ist eine Gaststätte.
Bruch: Der weitere Wegverlauf führt am östlichen Ausläufer der Aggertalsperre vorbei. Zwischen Hügeln eingebettet, liegt der sich weit Richtung Westen ausbreitende Stausee vor einem. Die Talsperre ist, je nach Wasserstand, zwischen 120 und 150 ha groß. Sie wurde zwischen 1927 und 1929 gebaut und erstreckt sich über insgesamt drei Täler. In der gesamten Region wird die Talsperre als Nah- und Erholungsziel genutzt. Hier kann man unter anderem Wander, Segeln, Rudern oder Tauchen.
Lantenbach: An der Talsperre gelegen, steht eine weiter Orientierungskarte der Umgebung.
Müllenbach: Die alte Wehrkirche in Müllenbach-Marienheide liegt auf einer Anhöhe. Sie wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet. Ungefähr im 12. Jahrhundert wurde sie fertig gestellt. Die Kirche diente den Menschen damals auch als Zufluchtsort. Nicht selten zogen marodierende Soldaten auf Fernwegen durch den Ort. Die Menschen konnten im Kirchturm tagelang ausharren, da es dort auch eine unterirdische Wasserquelle gab.
Im Innenraum kann man alte Fresken sehen, die unter anderem die zwölf Apostel und Darstellungen des Heiligen Franziskus zeigen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Fresken immer wieder verändert und neue Malereien über die älteren Fresken gemalt.
Die Kirchglocken sind ein weiterer wertvoller Besitz der Gemeinde. Alle vier Glocken sind noch original erhalten. Die älteste Glocke ist aus dem Jahr 1050 n.Chr. und gehört damit zu den ältesten Schwingglocken im Rheinland.
Eine Besichtigung des Innenraums ist zwischen dem 1. November und 31. März nur während der Gottesdienste möglich. Von April bis Oktober ist die Kirche meist täglich geöffnet.
Die Fotos des Innenraums dürfen mit freundlicher Genehmigung der Evangelischen Kirchengemeinde Müllenbach von pfarr-rad veröffentlicht werden.
Müllenbach
Bruch: Vor Marienheide liegt der rund 47 Hektar große Brucher Stausee. Das Naherholungsgebiet bietet viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Im Sommer kann man dort an ausgewiesenen Stellen schwimmen gehen. Es gibt einige Campingplätze, Gastronomien und ein Hotel.
Marienheide: St. Mariä Heimsuchung ist eine Wallfahrtskirche inmitten von Marienheide. Das Gebäude ist eine dreischiffige, spätgotische Hallenkirche ohne Turm. Auf dem Dach wurde als Gebäudeschmuck ein kleiner Turm aufgesetzt. Außen wirkt die Kirche schlicht, dafür ist das Innere der Kirche reich verziert und Säulen stützen das Gebäude. Um die Kirche herum gibt es neben einem kleinen Garten mit Skulpuren auch das Pfarrhaus, sowie einen katholischen Kindergarten und kleine Fachwerkhäuser.
Bitte die Informationen auf der angegebenen Internetseite beachten, da, wegen Bauarbeiten, der Innenraum geschlossen und nicht besichtigt werden kann. Die Schließung hat im September 2017 begonnen.
Marienheide: Die Tour endet in Marienheide am Bahnhof. Hier hält die Regionalbahn 25 (RB25), die zwischen Köln und Meinerzhagen pendelt.
Hier demnächst mehr Inhalt
Diese Website nutzt zur Darstellung von Radwege-Karten Open Street Maps und Gravitystorm, zur Darstellung von Landschaft und Satellitenfotos Mapbox.
Videos im Blog stammen entweder von dieser Website oder medien-tube.de.
Hierbei baut Ihr Browser eine Verbindung zu den Servern des Drittanbieters auf, wodurch automatisch Ihre IP-Adresse sowie Informationen über Ihren Browser, Betriebssystem, Datum/Uhrzeit und die Adresse unserer Website an diese übermittelt werden können.
Matomo wird DSGVO-konform eingesetzt, da es Daten nur innerhalb dieser Website erhebt und verarbeitet. Es dient nicht-personenbezogener Verfolgung der Benutzerinteraktion.