Rundtour ländlich Eifel
Rundtour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Durch die Höhenzüge des Ersdorfer- und Flamersheimer Waldes. Bis auf wenige Abschnitte auf autofreien Wegen. Auch für Mountainbiker interessant.
anspruchsvoll 4–6 Std 643 Höhenmeter
Anspruchsvoll. Schöne, aber auch mit Steigungen und Gefälle versehene längere Tour. Im Abschnitt vor Hilberath teils auf Trampelfaden.
kulturell
Die Tour führt zu Kirchen der ersten Eifel-Höhen hinter Meckenheim und Rheinbach im Einzugsbereich der Tomburg.
Meckenheim: Hier geht es los und hier endet auch die Tour. Mann kann sowohl mit dem Zug aber auch mit dem Auto anfahren und die Rundtour starten.
Meckenheim: Die dem Hl. Johannes d. Täufer geweihte Kirche geht in ihrer Geschichte wohl bis in das 9. Jh. zurück und wird in der bekannten Besitzurkunde des Bonner Cassiusstiftes durch Papst Innozenz I 1131 aufgeführt. Der älteste Teile der Kirche ist die Turmanlage aus dem 12./13. Jh.Infolge des Anwachsens der Gemeinde im 19. Jh. wurde das Kirchenschiff niedergelegt und 1889 an den alten romanischen Turm eine neue Kirche im neugotischen Stil durch die Bonner Architekten Becker und Böhm erbaut. Ein weiterer Ausbau fand zwischen 1973 und 1976 statt.
Ein alter römischer Weihestein der im Rheinland verbreiteten Matronenverehrung wurde im 19. Jh. bei der Niederlegung der alten romanischen Kirche gefunden. Er ist im Rheinischen Landesmuseum in Bonn zu sehen.
Ipplendorf: Die Martinskirche in Ipplendorf geht auf das 12. Jh. zurück und war im Besitz des Stifts in Münstereifel und der Rheinbacher Pfarrei St. Martin. Die idyllische Lage des Gotteshauses am Rande des Dorfes macht die heutige, von 1714 bis 1717 erbaute barocke Dorfkirche zu einem Kleinod. Die 1935 errichtete neue Pfarrkirche St. Martin in Wormersdorf führt zum Verfall der Kirche, die in den 1970er JAhren renoviert und 1976 wieder geweiht wird.
Sehenswert sind die barocken Altäre.
Ipplendorf: Die wohl seit dem 10.Jh. bestehende Tomburg war über viele Epochen ein bedeutender Machfaktor im südlichen Bereich des heutigen Rheinlands. Ihre Blüte erlebte die Burg bereits im 11. Jh. als Pfalzgraf Ezzo und seine Ehefrau Mathilde, Schwester Kaisers Otto III, hier residierten. Ihre Tochter Richeza war Königin von Polen, ihr Sohn Otto Pfalzgraf und Herzog von Schwaben. Ab dem 14. Jh. verlor die Tomburg ihre militärische Bedeutung, und wurde von den damaligen Besitzern zur Raubritterburg. Dem setzte die Eroberung und Zerstörung durch den Herzog von Jülich 1473 ein Ende.
Hilberath: Während der Ort erstmals im Jahre 1274 erwähnt wird, geht seine Kirche St. Martin auf das 11. Jh. zurück. Der heutige Kirchenbau wurde 1707 als einschiffige Saalkirche aus Bruchstein mit kleinem Turm auf der Westseite errichtet und hat bis heute seine barocke Ausstattung erhalten.
Einzigartig ist die alte Orgel, die aus dem 17. Jh. stammt und als älteste bespielbare Orgel des Rheinlandes gilt. Es handelt sich um eine sog. Schleifladenorgel, einer besonderen und alten Form der Registersteuerung über gelöcherte Holzleisten.
Todenfeld: Todenfeld ist der höchste Punkt unserer Tour mit fast 400 Höhenmetern n.n. Wohl schon seit dem 15. Jh. ist in Todenfeld ein Gotteshaus nachzuweisen. Schon zu Beginn war diese Kapelle des Hl. Hubertus geweiht, dem Patron der Jagd der Natur und Umwelt und damit auch der Hunde. Der heutige Kapellenbau wurde 1898/1899 errichtet und besitzt größtenteils noch die Originalausstattung aus der Erbauungszeit.
Einzelne Ausstattungsstücke wie der Reliquienschrein und die Figuren der Heiligen Apollonia und des Hl. Hubertus stammen wohl noch aus dem ersten Kapellenbau aus dem 15. Jh.
Sürst: Eine kleine, der Gottesmuter Maria geweihte Kapelle lädt den Radler am Wegesrand auf der Strecke zwischen Eichen und Queckenberg zur körperlichen und geistigen Rast ein.
Queckenberg: Die Kapelle in Queckenberg ist eine Gründung aus dem Jahre 1753, die wohl auf Initiative des damaligen Pfarrers im benachbarten Schweinheim zurückzuführen ist.
Das Kirchlein unterstand zunächst der Pfarreien in Hilberath, dann Neukirchen, bevor es ab 1899 bzw.1901 eine eigene Gemeinde mit eigenem Geistlichen wurde und dieses Status bis 2009 behielt.
Der Kirchenbau wurde 1848 durch einen Chorraum und 1916 durch eine Sakristei erweitert und beam 1933 ein neuen dreistimmiges Glockengeläut.
Queckenberg: Die kleine Madbachtalsperre stammt aus den 1930er Jahren und sollte – wie ihre größere „Schwester“, die Steinbachtalsperre – Wasser für die Euskirchener Tuchindustrie bereitsstellen. Heute ist sie ein Anglerparadies und fügt sich beschaulich in die Landschaft ein.
Das ehemalige Kloster Schweinheim wurde 1228 als Kloster Himmelpforten (porta Celi) als Frauenkonvent der Zisterzienserinnen gegründet. Es war eine der typischen Klostergründungen des Zisterzienserordens dieser Zeit. Das Kloster existierte über Jahrhunderte und wurde in Säkularisation Anfang des 19. Jh. aufgehoben. Von dem ursprünglich vierflügeligen Klosterkomplex sind heute noch das Priorat sowie ein weiterer Flügel erhalten, hingegen die Kirche und ein weiterer Klostertrakt leider abgebrochen wurde.
Die Steinbachtalsperre wurde in den 1930er Jahren für die Euskirchener und Rheinbacher Industrie (Tuchindustrie und weitere Industriezweige) errichtet.
Sie schmiegt sich idyllisch am Ausläufer des Flamersheimer Waldes in die Landschaft und ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Kirchheim: Die aus dem 19. Jh. stammende Kirche St. Martinus, reicht in ihren Vorgängerbauten wohl bis ins 9. Jh. zurück. Reste der alten Kirche befinden sich noch auf dem der heutigen Kirche gegenüberliegenden Friedhof. Der heutige Bau wurde auf einem gegenüberliegenden Baugelände vollkommen neu errichte. Gestaltet in der damals stilbildenden Neugotik errichtete sie der Bonner Architekt Schubert in den Jahren 1868 bis 1870. Im Jahr darauf wurde sie geweiht. Die neugotische Ausstattung aus der Erbauungszeit ist weitgehend erhalten. Umfangreiche Renovierungen fanden in der Nachkriegszeit statt. 1963 musste das Fundament der Kirche neu gesichert werden.
Sehenswert sind die Kirchenfenster, die Heinrich Seepolt in den 1950er Jahren schuf, besonders das Michaelsfenster nach dem Vorbild von Chartres.
Flamersheim: Die Existenz einer evangelischen Gemeinde geht in Flamersheim zurück bis in die Mitte des 16. Jh. und wird mit Bernhard Quandt zu Landskron verbunden, dem Burgherrn der gegenüberliegenden Burg Flamersheim 1759 wurde mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen, die jedoch nur ohne Turm gebaut werden durfte. Ihren Turm erhielt das Gotteshaus erst 1879 auf Initiative des damaligen Burgbesitzers Julius Peter Bemberg. Bereits 1844 war die Kirche mit einer Orgel ausgestattet worden.
Flamersheim: Die als Basilika erbaute Kirche St. Stephanus Auffindung in Flamersheim kann auf stattliches Alter zurückblicken. Ihre Gründung geht zurück auf das Jahr 1058. Um 1400 wird der mächtige Turm über der Westfassade errichtet, der das Bild der Kirche prägt. Heute verbindet sie neue und alte Architektur. 1977 wird ein großes neues Kirchenschiff nach Entwürfen der Bonner Architekten Lückerath und Kleefisch angebaut.
1979 wird der neugotische Nebenaltar St. Josef geraubt und verschwindet spurlos bis er schließlich in einem Waldstück bei Linnich wieder aufgefunden wird.
Odendorf: Ursprünglich als Marienkirche errichtet, wird die alte dreischiffige Pfeilerbasilika im Jahre 1274 dem Hl. Petrus geweiht und eigene Pfarrei. 1633 bekommt die Kirche ein neues Geläute, das jedoch bei einem Überfall der protestantischen Nachbargemeinden 1638 seiner größten Glocke beraubt wird. Im 19. Jh. tritt neben Petrus als zweiten Pfarrpatron der Hl. Paulus hinzu.
Der Bau einer neuen größeren Kirche wird seit den 1880er Jahren verfolgt, doch der damalige Pfarrer stirbt unerwartet in der Sakristei beim Ankleiden vor der Messe, so dass erst sein Nachfolger das Vorhaben realisieren kann. Nach der Fertigstellung 1903 wird die im neugotischen Stil gebaute Kirche im Juni 1906 konkretisiert.
Odendorf: Die 1903 im neugotischen Stil erbaute Kirche St. Petrus und Paulus wird im Juni 1906 geweiht ud trug der damaligen Vergrößerung des Ortes und der Gemeinde Rechnung.
Odendorf: Mitten auf dem Dorfplatz von Odendorf steht das alte Zehnthaus, ein zweigeschossiger massiver Bruchsteinbau aus der ersten Hälfte des 18. Jh. Es diente der Aufbewahrung des „Zehnten“, einer Naturalienabgabe der Landpächtern und Bauern. Heute bildet es das Ortszentrum und mit den beiden Kirchen ein historisches Ensembel.
Oberdrees: St. Aegidius in Oberdrees profitierte davon, dass die Kirche nicht – wie so häufig – im 19. Jh. aufgrund des Anwachsens der Gemeinde niedergelegt und eine neue, in der Regel neugotische Kirche errichtet wurde. Stattdessen baute man in den 1920er Jahren zwei große Seitenschiffe an den barocken Kirchenbau von 1688 an, und überlieferte damit die alte barocke Kirche. Aus dieser Zeit stammen noch das Taufbecken und einige Heiligenfiguren, Urkundlich wird die Kirche erstmals 1278 erwähnt. Anfang der 1990er Jahre wurde die Kirche umfangreich renoviert und 1994 vom damaligen Kölner Weihbischof Norbert Trelle geweiht.
Rheinbach: Die 943 erstmals genannte Martinskirche in Rheinbach geht wohl bereits auf das 8. Jh. zurück. Die Stadtentwicklung Rheinbachs führt dazu, dass dieser erste Kirchenbau außerhalb der Stadtmauern liegt. Daher wird im 14. Jh. eine Filiale in den Stadtmauern errichtet und 1789 zur Nachfolgerin der im gleichen Jahr abgebrannten alten Kirche erhoben 100 Jahre später wird ein Kirchenneubau geplant. In der Planungsphase sterben die Architekten Heinrich Wiethase und Franz Langenberg sowie der beauftragende Pfarrer, so dass erst 1904/05 durch Johann Adam Rüppel ein Neubau unter Einbeziehung des alten gotischen Turms realisiert wird. Dieser Bau wird am letzten Kriegstag in Rheinbach vollkommen zerstört und ein weiterer Neubau ab 1948 nach den Plänen des Bonner Architekten Toni Kleefisch realisiert. .
Eine Besonderheit ist die 1865 gegründtete Jodokus-Bruderschaft, die diesen eher unbekannten Heiligen der Reisenden und Wallfahrer verehrt
Rheinbach: Rheinbach war seit der zweiten Hälfte des 12. Jh. eine gut befestigte Stadt mit Burg, hohen Mauern und Türmen. Die Ruine der Rheinbacher Burg sowie ihr Bergfried, der sog. Hexenturm zeugen noch heute davon. Bei der Belagerung Rheinbachs 1673 wurden Burg und Befestigung weitgehend zerstört.
Der Hexenturm, Bergfried der Rheinbacher Burg erinnert an die besonders in Rheinbach wütende Hexenverfolgung in der ersten Hälfte des 17. Jh., der in Rheinbach ca. 130 Menschen unter qualvoller Folter zum Opfer fielen. In diesem Zusammenhang wird der Jurist Franz Buirmann genannt, der als kurkölnischer Hexenkommissar seinen Auftrag wohl aus macht- und geldgierigeren Beweggründen betrieb und viele Menschen foltern und hinrichten ließ.
Rheinbach: Das Rheinbacher Glasmuseum geht in seinen Wurzeln auf die 1947 übergesiedelten Glasbläser und lasmanufakturen aus Böhmien nach Rheinbach zurück. Gleichzeitig wurde auch die Glasfachschule gegründet.
Initiiert durch Privatsammlungen wurde Ende der 1960er Jahre das Glasmuseum gegründet, das zunächst im Rathaus untergebracht war. Der Ausbau der Sammlung führte zu einer Neukonzeption des Museums. Seit 1989 ist das Glasmuseum in der ehemaligen Hofanlage des Klosters Himmerod integriert und in die offene Konzeption dieses Bürger- und Kulturzentrums einbezogen.
Rheinbach: Die Geschichte der evangelischen Gemeinde in Rheinbach ist eng mit der Errichtung des Rheinbacher „Zuchthauses“, der heutigen Justizvollzugsanstalt. Mit ihm kamen evangelische Bedienstete in die Stadt, die in der dortigen Gefängniskapelle auch ihr erstes Gotteshaus hatten. In der Nachkriegszeit und mit der Veränderung der Bevölkerungsstruktur wurde 1951 die evangelische Kirchengemeinde gegründet und schließlich 1969 das evangelische Gemeindezentrum eingeweiht
Bahnhof Meckenheim: Die Rundtour endet wieder hier.
Hier demnächst mehr Inhalt
Diese Website nutzt zur Darstellung von Radwege-Karten Open Street Maps und Gravitystorm, zur Darstellung von Landschaft und Satellitenfotos Mapbox.
Videos im Blog stammen entweder von dieser Website oder medien-tube.de.
Hierbei baut Ihr Browser eine Verbindung zu den Servern des Drittanbieters auf, wodurch automatisch Ihre IP-Adresse sowie Informationen über Ihren Browser, Betriebssystem, Datum/Uhrzeit und die Adresse unserer Website an diese übermittelt werden können.
Matomo wird DSGVO-konform eingesetzt, da es Daten nur innerhalb dieser Website erhebt und verarbeitet. Es dient nicht-personenbezogener Verfolgung der Benutzerinteraktion.