Morsbach Ellingen
Sieben Schmerzen Mariens, 17. Jh.
Schmerzhafte Mutter
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Christ König
Korseifener Str. 20,
51597 Morsbach
Siebte Station der Sieben Schmerzen Mariens
Foto: Dr. Jakob Schlafke
Dechant Walter Helmke, von 1956 bis 1979 Pfarrer von Morsbach und seitdem Seelsorger in Oberellingen, berichtet am 13. 12. 1986 über die Wallfahrt von Morsbach nach Oberellingen: „Diese, auch ‚Römerfahrt‘ genannte Fußprozession, die etwa eine Stunde dauert, scheint sehr alt zu sein und soll bereits seit 1685 stattfinden. An diesem Weg befinden sich jetzt sieben Stationshäuschen mit Reliefs, die mit einer Ausnahme den sieben Schmerzen Mariens entsprechen: Darstellung im Tempel mit dem greisen Simeon, Flucht nach Ägypten, Abschied Jesu von seiner Mutter (Jesus als junger bärtiger Mann mit Wanderstab), auf dem Kreuzweg, Kreuzigung, Pietà und Grablegung. Die letzte Station steht neben der alten Kapelle, die vor oder um 1700 entstanden sein dürfte (Glöckchen von 1703). Darin war ein kleiner, leider verloren gegangener Altar mit gedrehten Säulen und darauf ein bäuerliches Vesperbild in Eichenholz, 49 cm hoch, 17./18. Jahrhundert, das sich jetzt im Gruppenraum des Pfarrhauses befindet. Der verstorbene Ehrendechant Karl Strack erklärte mir, bei Erneuerungsarbeiten an den Stationen seien auf der Rückseite eingemauerte, ältere Reliefs gefunden worden, die er dann in eine Umfassungsmauer des Kirchplatzes in Morsbach habe einfügen lassen. Diese fand ich vor, allerdings nur sechs und stark von Wind und Wetter mitgenommen, wie ich aus früheren Fotos ersehen konnte. Diese sechs Tafeln aus Sandstein habe ich dann wieder aus der Mauer entfernen und nach Rücksprache mit Architekt, Baurat und Denkmalpflege in der Taufkapelle der Pfarrkirche Morsbach in die Seitenwände einfügen lassen. Diese handeln vom Leiden Christi: Ölberg, Verurteilung, Geißelung, Dornenkrönung, auf dem Kreuzweg, Kreuzigung. Diese könnten aus derselben Zeit wie das Vesperbild stammen. An der Wallfahrt nahm früher die ganze Pfarre Morsbach teil, auch die Gläubigen aus Alzen und Lichtenberg bis etwa 1970. Bei gutem Wetter konnten es 300-400 sein, die sich im Freien um die Kapelle herum zu Gebet, Predigt und sakramentalem Segen Versammelten. Vielfach wurde danach bei Verwandten und Bekannten eingekehrt. Danach flaute die Beteiligung etwas ab, die Lichtenberger taten nicht mehr mit, und bei steigendem Verkehr war die Andacht im Freien nicht mehr möglich. Seit etwa zehn Jahren findet die Andacht in der Kirche zu Ellingen statt. In den letzten Jahren nahmen je nach Wetterlage immer noch 150-200 Gläubige teil.“