Barweiler
Mutter Gottes, 12. Jh.
Das Lilienwunder der Lilienmadonna ist seit 1951 anerkannt
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Katholisches Pfarramt Adenau
Kirchstraße 28, 53518
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Wallfahrtskirche Barweiler
Foto: Dr. Jakob Schlafke
Unweit der Nürburg liegt auf einer Höhe von etwa 500 Metern der Eifelwallfahrtsort Barweiler. Das mehr als 1000-jährige Dorf gehörte um 1310 gehörte zum kölnischen Eifeldekanat. 1668 werden als Patrone der Pfarrkirche Barweiler St. Gertrud und St. Nikolaus genannt. In den Monaten September und Oktober kommen aus vielen Orten der Eifel und Voreifel Pilgergruppen nach Barweiler. Die Wallfahrt geht zurück auf das Jahr 1726. Im Wallfahrtsbüchlein von 1951 steht: „Die Barweiler Mädchen hatten eines Tages zur Sommerzeit die Altäre ihrer Pfarrkirche mit Blumen geschmückt und natürlich auch das Muttergottesbild aus Uexheim. Dabei hatte man eine lebende Lilie in die rechte Hand der Statue gegeben, die man bis zum Verwelken, ja bis zum gänzlichen Verdorren dort stecken gelassen hatte. Da, plötzlich im September, begann diese schon verdorrte Lilie wieder zu grünen und blühen. Man sah eine große Lilie mit 15 kleinen Knospen am Stengel herunter.“
Madonna mit der Lilie
Foto: Dr. Jakob Schlafke
Dieses Lilienwunder wiederholte sich im folgenden Jahr um die gleiche Zeit. Der damalige Pastor von Barweiler, Michael Kaas, berichtete über diese wunderbare Begebenheit an die geistliche und weltliche Behörde. Weihbischof de Reux, der damalige Generalvikar der Erzdiözese Köln, zu der Barweiler damals gehörte, beauftragte den Abt des Klosters Steinfeld, Michael Kuell, mit der Überprüfung des Wunderberichtes. Zweimal war er in Barweiler und Zeuge der großen Verehrung des „Gnadenbildes Unserer lieben Frau mit der Lilie“. Um jeglichen Betrug und Täuschung auszuschalten, wurde auf seine Anordnung hin das Muttergottesbild auf dem Altar in einem Schrein mit einer gläsernen Tür und durch zwei gesicherte Eisenschlösser verschließbar aufgestellt. Der handschriftliche Prüfungsbericht des Steinfelder Abtes an die bischöfliche Behörde in Köln vom 19. Juli 1728 befindet sich bis heute im Pfarrarchiv Barweiler. Von dieser Zeit an wurde der Zulauf der Gläubigen aus der Eifel und Voreifel, besonders um die Marienfesttage im September und Oktober, wenn die Ernte eingebracht war, von Jahr zu Jahr größer und die Pilgertradition hat sich bis in die heutige Zeit erhalten.
Mitte des 17. Jahrhunderts ist die heutige Wallfahrtskirche über dem Mauerwerk einer alten Kirche aus dem Jahre 1153 errichtet worden. 1950 wurde der Kirchenraum von dem Salvatorianerpater Egino Manall mit bedeutsamen Wand- und Deckenfresken ausgeschmückt, die die Gottesmutter Maria als Vermittlerin der Gnaden und als Königin aller Heiligen darstellt. Die reichgeschnitzten Wangen der Kirchenbänke sind aus dem Jahre 1772 und tragen die Anfangsbuchstaben des Ave Maria.
Gebet
„O allerseligste Jungfrau Maria, die du vor dem Throne Gottes stehst und für uns bittest, gedenke doch meiner bei deinem lieben Sohne und bitte ihn für mich, so oft ich es bedarf. Stehe mir bei, streite für mich, danke ihm für mich und erlange mir die Verzeihung meiner Sünden. Stärke mich im Leiden, insonderheit aber beschütze mich in meiner letzten Stunde. Wenn mein Auge bricht, meine Zunge nicht mehr redet, meine Ohren den Trost unserer hl. Religion nicht mehr Vernehmen und der böse Feind mich versucht und von der Liebe Gottes trennen will, dann sei du mein Schutz und Schirm! Sei mir im Leben eine Helferin und Beschützerin und bitte für mich, daß ich in der Gnade Gottes aus dieser Welt scheide, und sei mir eine gute Fürsprecherin, wenn ich vor deinem göttlichen Sohn er- scheine, damit ich bald zur ewigen Anschauung Gottes gelange. Amen“.