Pfarrkirche St. Maximilian Düsseldorf
Mutter Gottes, 17. Jh.
Mehr mittendrin geht nicht - die Wallfahrtskirche St. Maximilian im Herzen Düsseldorfs
Kontakt
Schulstr. 15
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211-3004990 (Pastoralbüro
E-Mail: buero[æt]lambertuspfarre.de
Öffnungszeiten
Di - Sa: 9.00 - 17.30 Uhr
Sonntags: 9.00 - 17.00 Uhr
Montags: geschlossen.
Groß, schlicht, in Weiß und hellem Grau gehalten, mit einem besonderen Bronze-Adler-Ambo und vier Straßenlaternen im Innenraum – die Maxkirche hat viel zu bieten - unter anderem ein „Augen-Wunder“ und eine turbulente und spannende Historie. „Die Geschichte der drei großen Kirchen in der Düsseldorfer Altstadt, St. Andreas, St. Lambertus und St. Maximilian (heute meist als Maxkirche benannt und bekannt) ist eng mit der Geschichte der Stadt und mit Altenberg im Oberbergischen Kreis verknüpft“, sagt Monika Buchmüller, Kirchenführerin des Maxhauses, des Katholischen Stadthauses in Düsseldorf.
Denn in Altenberg saßen die Grafen von Berg, auch Graf Adolf V. von Berg, der am 14. August 1288 dem Dorf an der Düssel die Stadtrechte verlieh. Damals wurde zuerst die kleine Kirche des Dorfes, die dem heiligen Lambertus geweiht war, vergrößert und zur besonderen Stifts- und Pfarrkirche erhoben. Später dann, Anfang des 17. Jahrhunderts, nach der Reformation, hat Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg die Gegenreformation hier im Rheinland in Gang gebracht und zwischen 1617 und 1649 mehreren Orden die Möglichkeit gegeben, sich in Düsseldorf anzusiedeln, darunter Jesuiten, Kapuziner, Karmelitinnen, Cölestinerinnen und Cellitinnen. „Aus diesem Grund lehnte Wolfgang Wilhelm 1650 die Anfrage des Provinzials der Kölner Franziskaner, sich ebenfalls mit einigen Brüdern in Düsseldorf, niederlassen zu dürfen zunächst ab. Ein Jahr später willigte der Herzog doch ein und die ersten sechs Franziskaner kamen nach Düsseldorf. „Sie bekamen hier in der damaligen Zitadelle – so hieß der Ort damals, wo wir gerade stehen - so ein kleines, bescheidenes Häuschen, das sie zu ihrer ersten Klosterkirche umbauten und 1668 fertigstellen konnten“, erklärt Monika Buchmüller. Weil aber diese erste Kirche durch Bodensenkungen baufällig wurde, entstand zwischen 1735 und 1737 eine große, dreischiffige Hallenkirche aus Backstein - die heutige Maxkirche. Am 4. Oktober 1737 wurde sie dem Heiligen Antonius von Padua geweiht. Mit der Säkularisation der Klöster Anfang des 19. Jahrhunderts drohte Kloster und Kirche der Abriss. Der Protest der Düsseldorfer Bevölkerung verhinderte dies jedoch, der Landesherr sah vom Abriss ab. So wurde die Kirche zu Ehren des Kurfürsten und Herzogs Maximilian Joseph dem heiligen Maximilian von Celeia geweiht und als zweite Düsseldorfer Pfarrkirche betrieben.
Wer heute die Maxkirche betritt, hat das Gefühl, dass er oder sie sich erst bücken muss, um den Innenraum des Gotteshauses zu erreichen, denn der Eingangsbereich liegt unter der Orgelempore. Ein Blick an die Decke lohnt sich allerdings, denn dieses sogenannte Kreuzgratgewölbe ist mit vielen Gurtbögen und aufwändigem Stuck verziert. Unter anderem dargestellt ist die Gottesmutter Immaculata mit Strahlenkranz, bestehend aus mehreren im Kreis angeordneten Sterne. Angekommen im Inneren der dreischiffigen Kirche erwartet Besucher und Pilger ein großer, schlichter Raum. Darin ionische Pfeiler, viele Engel, mehrere Heilige wie Nepomuk und Antonius von Padua, Judas Thaddäus, Franziskus und Barbara, eine kunstvoll verzierte Rokoko-Kanzel, 14 Ölbilder an den Seitenwänden, die 1903 von Heinrich Nüttgens gemalt, den Kreuzweg darstellen, das Original-Chorgestühl aus dem Vorgängerbau der Franziskaner im 17. Jahrhundert, ein bronzener Ambo mit imposantem Adler und vier Straßenlaternen. Ob das alles zusammenpasst, muss jeder selbst entscheiden, interessant ist diese Komposition allemal und für alles gibt es einen Grund. Die Straßenlaternen symbolisieren beispielsweise die Tradition der Prozessionen. „In Ost- und Süddeutschland findet man diese Art von Laternen häufiger in Kirchen“, sagt Kirchenführerin Buchmüller, „wenn hier Prozessionen stattfinden, werden sie im Inneren selbstverständlich beleuchtet.“ Besonders auffällig ist der bronzene Adler-Ambo aus dem Jahre 1449, der ursprünglich für den Altenberger Dom geschaffen wurde, aber jetzt hier steht. Im Altenberger Dom ist deshalb heute eine Kopie davon, wenn auch etwas größer, zu sehen. Auch die beiden Seitenaltäre haben einen längeren Anreiseweg hinter sich, bis sie in der Maxkirche eine dauerhafte Bleibe fanden, sie sind aus zwei Kirchen aus Süddeutschland importiert worden.
Das Ziel der Wallfahrer früher und auch mancher Besucher heute noch war und ist vor allem das Bild der „Mutter vom Gnadenauge“, das Herzog Wolfgang Wilhelm für den Vorgängerbau, die frühere Klosterkirche der Franziskaner vom Original, der gekrönten Madonna von Neuburg nachmalen ließ. Es zeigt die Muttergottes, wie sie weit ihren Mantel ausbreitet, als wolle sie allen Menschen Schutz und Geborgenheit schenken. Zwei Engel halten zu ihren Füßen dem Betrachter ein aufgeschlagenes Buch entgegen. Der Überlieferung nach ist das Wunder passiert, dass die Gottesmutter im Originalbild mehrfach die Augen bewegt hat. Ob das bei der Kopie, die dann am 4. Oktober 1773 in die heutige Kirche St. Maximilian überführt wurde und jetzt in einer kleinen Seitenkapelle zum Beten einlädt, nochmal passiert ist, bleibt ein wunderbares Geheimnis der Maxkirche im Herzen Düsseldorfs.
Gebet
„Heilige Muttergottes vom Gnadenauge, erhalte uns das dreifache Licht: das Licht der Augen, das Licht des Verstandes, das Licht des Glaubens, und lass uns einst leuchten das ewige Licht!“